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„Momo“ |
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Nach einer Geschichte von Michael Ende
Regie: Hanni Graf
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Momo ist 100 oder vielleicht sogar 102 Jahre alt. So behauptet sie jedenfalls. Allerdings sieht sie eher aus wie 11 oder 12, als sie der Straßenkehrer Beppo in der Ruine des Amphitheaters am Rande der Stadt findet.
Niemand weiß, woher sie kommt, doch schnell schließen die Bewohner der Stadt sie in ihr Herz. Denn Momo kann zuhören. Und wer Momo sein Herz ausschüttet, vergisst seine Sorgen und geht glücklich und gestärkt nach Hause.
Eines Tages kommt eine Gruppe grauen Zigarrenrauch ausstoßender Männer in grauen Anzügen mit grauen Aktentaschen unter dem Arm in die Stadt. Sie überreden die Bewohner, nur noch nützliche Dinge zu tun, um Zeit zu sparen.
Als einer der Männer mit Momo spricht und Momo ihm auf ihre ganz eigene Weise zuhört, erfährt sie, dass die grauen Männer den Menschen ihre Zeit stehlen wollen.
In letzter Not macht sich Momo mit der Schildkröte Kassiopeia auf die Reise zu Meister Hora, der die Zeit verwaltet und helfen kann.
Zurück von ihrer Reise ist die ganze Welt grau geworden. Auch ihre Freunde sind den grauen Herren zum Opfer gefallen und haben keine Zeit mehr, Geschichten zu erzählen oder anzuhören.
Als die grauen Herren versuchen, die Zeitherrschaft von Meister Hora in ihren Besitz zu bringen, bleibt Momo nur noch eine Chance...
Momo ist eine zauberhafte Geschichte über das Kind- und das Erwachsensein und vor allem darüber, wie wichtig es ist, sich Zeit zu nehmen.
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Darsteller |
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Momo
Gigi
Beppo, Straßenkehrer
Meister Hora
Kassiopeia, Schildkröte
Nicola, Maurer
Nino, Gastwirt
Liliana, Gastwirtin
Bibigirl, Puppe
Fusi, Frisör
Polizistin / Gigis Managerin
Graue Herren
Momos Freunde
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Lilly Lenes
Hanni Graf
Matthias Frädrich
Kurt Hagedorn
Sina Mahlo
Raimund Horstmann
Rainer Kenner
Marion Mahlo
Lea Siegler
Thomas Trummer
Jutta Waßmann
Leonie Graf
Mara Graf
Amelie Charles
Henriette Frädrich
Phelina Böttger
Julianne Schmidt
Katharina Ruf
Juliano Lauro
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Mitwirkende hinter und vor der Bühne |
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Maske / Frisuren
Bühnenbild / Aufbauten
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Technik / Licht / Ton
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Kostüme
Requisiten / Inspizienz
Musikalische Beratung
Assistenz
Gesamtleitung
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Angelika Nickel
Peter Gsell
Werner Hofmann
Werner Gasser
Ralf Mahlo
Thomas Trummer
Christa Messner
Rainer Hain
Hedi Krieg
Hanni Graf
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Ausgabe Karlstadt
vom Samstag, den 08. Dezember 2012
von Günter Roth |
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Ein kleines Mädchen rettet die Zeit
Die Premiere von „Momo“ verzaubert das Publikum in der Gerbergasse
Lauter strahlende Gesichter gab es bei der Premiere von „Momo“ am Donnerstag im Theater in der Gerbergasse. Mit liebevollen szenischen Bildern wird dort bis zum 26. Dezember die märchenhafte Geschichte von Michael Ende unter der Regie von Hanni Graf für Kinder und Erwachsene hinreißend umgesetzt.
Die Geschichte von Momo und den Zeitdieben ist über 40 Jahre alt, hat aber bis heute nichts von ihrer Aktualität eingebüßt und spricht auch im 21. Jahrhundert Kinder und Erwachsene an. Die „grauen Herren“ - in Karlstadt sind es Damen in futuristisch anmutenden silbernen Overalls in schauriger Anmut - versuchen, alle Menschen dazu zu bringen, Zeit zu sparen. In Wahrheit sollen sie aber um ihre Zeit betrogen werden.
Während sie versuchen, Zeit für später zu sparen, vergessen sie, im Jetzt zu leben. Denn Zeit kann man nicht sparen wie Geld. Je mehr man es versucht, desto „kürzer“ werden die Tage und Wochen.
Hilfe kommt nur von Meister Hora, dem Herrn der Zeit, und Momo. Momo ist eigentlich ein ganz gewöhnliches Kind: nicht übermäßig stark, nicht außergewöhnlich schön, nicht mutiger als die anderen. Trotzdem fasziniert sie Junge und Alte, Kleine und Große, denn Momo hat Zeit und kann zuhören. Wer ihr sein Herz ausschüttet, vergisst seine Sorgen. Damit aber ist sie der natürliche Feind der „grauen Herren“ mit ihrer Zeitsparkasse und gleichzeitig die beste Verbündete von Meister Hora.
Das Stück von Michael Ende ist voller schöner sprachlicher Bilder, wie zum Beispiel die kluge Parabel vom Straßenkehrer Beppo oder von der Macht der Stundenblume. Hanni Graf, die Regisseurin, setzt dies geschickt um in szenische Bilder. Niemals poppig oder aufdringlich, aber entsprechend der Situation mal in fröhlichen Farben, mal in bedrückendem Grau. Großartig sind zum Beispiel die Szenen mit Meister Hora, würdig gespielt von Kurt Hagedorn. Sie sind sowohl optisch als auch schauspielerisch ein Genuss. Treffsicher in punkto Zeit lassen und dadurch schneller sein und siegen, ist die Schildkröte Kassiopeia, dargestellt von Sina Mahlo. Sie ist ein echtes, liebevoll gestaltetes Meisterstück der Maske.
Die elfjährige Lilly Lenes gestaltet ihre Rolle der in sich ruhenden Momo gut präsent. Meist leise, zurückhaltend und gelassen, dann aber wieder kindlich überschäumend oder mit hintergründigem Humor. Man nimmt ihr den Zauber des Zuhören-Könnens uneingeschränkt ab. Neben ihr als Mentorin im Stück und auf der Bühne wirkt Hanni Graf als Gigi, die Fremdenführerin, die sich vorübergehend von den Zeitdieben übertölpeln lässt. Sie agiert innerhalb des Spiels als „spiritus rector“ und gibt den jungen Schauspielern an ihrer Seite Halt. Passend besetzt ist die Rolle des vertrauenserweckenden Beppo Straßenkehrer mit Matthias Frädrich.
Außerdem wirken mit: Raimund Horstmann, Rainer Kenner, Marion Mahlo, Lea Siegler, Thomas Trummer, Jutta Wassmann, die vier grauen Herren Leonie und Mara Graf, Amelie Charles und Henriette Frädrich. Momos Freunde sind Phelina Böttger, Juliane Schmidt, Katharina Ruf und Juliano Lauro.
Großartig ist das Bühnenbild gelungen, welches das verfallene Amphitheater - Momos Wohnort - darstellt. Verantwortlich dafür zeichnen Peter Gsell und Werner Hofmann.
„Momo und die grauen Herren“ ist ein Stück für die ganze Familie, Kinder ab sechs Jahren, Eltern und Großeltern können sich in dieser Geschichte wiedererkennen.
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