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„Love on all Floors“ |
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(Wer ist schon gern der Trottel) |
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Eine sehr aufregende Farce
von John Chapman und Peter Vincent
Regie: Werner Hofmann
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Reginald Hapgood, der ehrgeizige Manager der Baufirma Landiman Land Developments, steht kurz vor dem Durchbruch seiner Karriere: Er soll für den militant-antikalkoholisch eingestellten Getränkehersteller Sohirigo das neue Firmengebäude bauen.
Dummerweise hält sein Vorgesetzter nicht allzu viel von der japanischen Geschäftsphilosophie und befindet sich zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses in einer Entziehungsklinik.
Kurz entschlossen engagiert Reginald seinen ehemaligen Schulkameraden Warren White, einen arbeitslosen Schauspieler, der Sir Lionel Landimans Ebenbild ist. Er trifft sich mit ihm im Sheridan Hotel in Basildon, dem Ort, an dem der Vertrag unter Dach und Fach gebracht werden soll.
Doch da hat er nicht mit Warrens künftiger Exfrau Sally gerechnet, einer eifrigen Journalistin, die sich dicht an ihre Fersen heftet. Oder mit Alec, ihrem eifersüchtigen Lebensabschnittspartner und Chef der Zeitung, für die sie arbeitet. Als dann auch noch die brasilianische Schönheit Mercedes mit dem nicht nur dem Alkohol sehr zugeneigten Sir Lionel abrechnen will, ist das Chaos komplett.
Dabei ist Mr. Kurasowa, der japanische Unterhändler mit seiner Vorliebe für Vikarinnen, noch gar nicht aufgetaucht.
Einzig Olive, das charmante Zimmermädchen, behält den überblick und ist ihren chaotischen Gästen in wirklich jeder Lebenslage verbunden.
Ach ja, und dann ist da noch Bob, der unfähigste Bühnenarbeiter, den die Welt je gesehen hat.
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Darsteller |
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Reginald
Ein ehrgeiziger Manager
Warren
Ein arbeitsloser Schauspieler
Sally
Warrens Ex-Ehefrau
Alec
Sallys neuer Lebensgefährte
Mercedes
Eine bezaubernde Brasilianerin
Olive
Vorwitzige Zimmer-Service-Managerin
Mr. Kurasowa
Ein japanischer Topmanager
Bob
Ein unfähiger Bühnenarbeiter
Sir Lionel Landiman
Vorstandsvorsitzender und Alkoholiker
Maria
Eine schwangere Brasilianerin
Sanchez
Gewalttätiger Bruder von Maria
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Marc Sigmund
Thomas Trummer
Waltraud Flederer
Volker Eckstein
Ellen Berger-Thesen
Tine Grundig
Rainer Kenner
Barbara Hubrich
Thomas Trummer
Teresa M. Henke
Barbara Hubrich
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Mitwirkende hinter und vor der Bühne |
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Maske / Frisuren
Bühnenbild / Aufbauten
Technik / Licht / Ton
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Souffleuse
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Kostüme / Fundus
Requisiten / Inspizienz
Regieassistenz
Regie
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Angelika Nickel
Peter Gsell
Werner Gasser
Ralf Mahlo
Gudrun Buberl
Simone Sigmund
Thomas Trummer
Teresa M. Henke
Barbara Hubrich
Werner Hofmann
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Lohrer-Echo
vom Montag, den 07. April 2014
von Rosemarie Knechtel |
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Temporeich und turbulent
Theater: Premiere für „Love on all floors“ im Theater in der Gerbergasse - Lüstling im Luxushotel - Kabarettist Werner Hofmann führt Regie
Für die Premiere von „Love on all floors“ hat sich das Theater in der Gerbergasse in Karlstadt am Freitagabend zum Fünf-Sterne-Hetel Sheridan in Essex, nahe London verwandelt.
Dort wartet auf den drittklassigen arbeitslosen Schauspieler Warren alias Thomas Trummer die Rolle seines Lebens. Es gilt, einen Japaner aufs Kreuz zu legen. Mr. Kurasowa (Rainer Kenner) kommt aus dem Land der aufgehenden Sonne zum Vertragsabschluss nach Essex.
Seine Firma Sohirigo beabsichtigt in der englischen Grafschaft einen neuen Betrieb zu bauen, in dem Champagner, Whisky und andere Spirituosen alkoholfrei produziert werden. Den Bauauftrag will sich Reginald Hapgod (Marc Sigmund), Manager der lokalen Baufirma Landiman-Land sichern.
Nur Abstinenzler akzeptiert
Dabei hat Hapgod jedoch ein Problem. Sein Chef, Sir Lionel Landiman, der den Vertrag gegenzeichnen muss, weilt in einer Entziehungsklinik und fällt als Unterzeichner damit aus. Aber die Japaner akzeptieren nur hundertprozentige Abstinenzler als Partner.
Landiman-Manager Hapgod engagiert also den arbeitslosen Schauspieler Warren, der mit aufgeklebtem Bart und Fensterglasbrille dem Landiman-Boss verblüffend ähnlich sieht. Bei all diesen Komplikationen kommt den Briten gelegen, dass sich Kurasowa als typisch japanischer Lüstling entpuppt, der bei seiner Gier nach Damen in Geisha-Kluft oder Nonnenkostüm nicht immer ganz auf der Höhe des intriganten Geschehens zu bleiben vermag. In drei übereinander liegenden Hotelsuiten erweisen sich die Frauen allerdings auch als Gefahr für den englisch-japanischen Kontrakt.
Auf der Jagd nach der Topstory trifft Reporterin Sally (Waltraud Flederer), Geliebte des Zeitungsmachers Alec (Volker Eckstein), nach zwei Jahren erstmals wieder ihren Nochehemann Warren, dem damit eine Deppelrolle aufgezwungen wird. Um dem eifersüchtigen Alec zu entgehen, darf er sich nicht mehr in seiner Landiman-Bossrolle allein auf den Typ Ladykiller konzentrieren, er muss sich aus überlebensgründen auch noch als Gay Dorian beweisen.
Mal Homo, mal Hetero, der auf Sofa und Wandklappbett neben seiner Werbung um Gattin Sally ebenfalls das Vernaschen der temperamentvollen Brasilianerin Mercedes (Ellen Berger-Thesen) zu leisten hat, gerät Warren an die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit. Wie gut, dass wenigstens Zimmermädchen Olive (Tine Grundig) in dem ganzen Durcheinander den Durchblick bewahrt, selbst dann noch, als der aus der Klinik entflohene echte Landiman auftaucht.
Tempo und Turbulenz prägen die Inszenierung „Wer ist schon der Trottel“ (Original „Love on all floors“ von John Chapman und Peter Vincent) des Karlstadter Theaters in der Gerbergasse unter der Regie von Werner Hofmann (als Kabarettist bekannt vom Duo „Hermann und Hermine“).
Neben einem trickreichen Bühnenbild, immer nur "beinahe" perfekt umgebaut vom Bühnenarbeiter Bob (Barbara Hubrich) garantieren vor allem die virtuosen Akteure beste Unterhaltung.
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Ausgabe Karlstadt
vom Dienstag, den 08. April 2014
von Günter Roth |
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„Es ist nicht so, wie es aussieht“
Die Theaterbühne Karlstadt bietet „Love on all Floors - Wer ist schon gern der Trottel?“
Mit der unglaublich rasanten Farce „Love on all Floors - Wer ist schon gern der Trottel?“ steigt die Theaterbühne Karlstadt turbulent in die neue Theatersaison ein.
Der Inhalt der Komödie ist eigentlich gar nicht so wichtig, die Handlung bietet schließlich nur den neun bestens aufgelegten Akteuren Gelegenheit, sich nach Herzenslust auf der Bühne auszuleben und ihre schauspielerischen Fähigkeiten auszuloten. Dass dies bestens gelungen ist, zeigte unter anderem der Schlussapplaus: Keiner der neun bekam mehr Beifall als der andere - der Applaus galt dem ganzen Team.
Schon die Frage nach dem Hauptdarsteller erübrigt sich. Marc Sigmund zeigt sich in der Paraderolle als ewig hektischer, gestresster, ehrgeiziger Nachwuchsmanager von seiner besten Seite. Sein Partner Thomas Trummer darf viele Nuancen seines mimischen Könnens auf brillante Weise in der anspruchsvollen Doppelrolle des Warren ausloten: ein arbeitsloser Schauspieler und gehörnter Ehemann sowie ein alkoholabhängiger Lebemann und Firmenchef.
Die übrigen Mitspieler stehen dem kaum nach. Besonders Tine Grundig besticht in ihrem Part als köstlich vorwitzige „Zimmer-Service-Managerin“. Zuerst professionell und kühl, schockiert und abgestoßen von den unglaublichen Vorkommnissen auf drei Stockwerken, wird sie zunehmend sarkastischer in ihren Kommentaren, bis sie schließlich Gefallen daran findet und zum umwerfenden Vamp mutiert.
Wandelbar zeigt sich auch Ellen Berger-Thesen als Mercedes aus Brasilien. Zunächst getrieben von Rachegelüsten, verfällt sie dem Gigolo, der eigentlich der harmlose Doppelgänger ist und gibt dann Anlass für komisch-erotische Szenen, die schließlich im rückenfreien Nonnenkostüm enden. Rainer Kenner verkörpert den japanischen Mister Kurasowa - natürlich jenseits jeglicher political correctness. Strenge traditionelle Rituale, vermischt mit eher befremdlichen sexuellen Vorlieben, sind Anlass für jede Menge Spaß auf der Bühne.
Waltraud Flederer liefert sich sowohl mit ihrem Ex, oder doch noch Ehemann, Warren, und ihrem neuen Lover Alec (Volker Eckstein) eine Fülle amüsanter Dialoge und Situationen, wobei sie jede Menge Sexappeal und große Gefühle versprühen darf. Mit dabei ist auch Therese Henke in der kurzen Rolle als Maria, die schwangere Schwester von Mercedes.
Nebenrollen gehören manchmal zu den besten. So auch bei Barbara Hubrich: Bob, der unfähigste Bühnenarbeiter, hat die Aufgabe, den Fortgang der Geschichte in drei Stockwerken darzustellen und die eigentlich identischen Zimmer entsprechend mit Wandbildern, Zimmernummern und verschiedenen Requisiten zu verändern. Dass er sich dabei blöd-möglichst anstellt, versteht sich von selbst. Das aber kommt bei Hubrich so umwerfend herüber, dass sie alleine schon ein Grund für den Theaterbesuch ist.
Die Bühnenbildner Peter Gesell und Werner Gasser übertreffen sich von Mal zu Mal, wie bei der geschmackvoll gestalteten Hotelsuite mit offenem Balkon und raffiniert arrangiertem Szenenwechsel. Der Knüller schlechthin ist das hydraulisch aus der Wand ausklappbare Lotterbett.
Das Stück lebt von Situationskomik, von einer tüchtigen Portion Klamauk und vor allem von sehr schönem Wortwitz. Das Bonmot „Es ist nicht so wie es aussieht“, zieht sich durch das ganze Stück. Denn: Es ist eigentlich nie so wie es aussieht. Alec beklagte sich, seine Sally habe ein Verhältnis mit ihrem eigenen Mann und nach einer Bettszene jammerte Warren gegenüber Mercedes: „Wenn sie hätten was ich habe und jemand würde drauf knien...“.
Bei „Love on all Floors“ geht selbstverständlich alles gut aus, die Verwicklungen entwirren sich und was bleibt, ist ein großer Spaß. Das liegt in erster Linie an der unbändigen Spielfreude der neun Schauspieler und lässt die Besucher, die sich darauf einlassen, einen äußerst vergnüglichen Abend erleben.
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