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„www.koenig-drosselbart.msp“ |
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Ein märchenhaftes Stück
für GROSS und KLEIN
Regie: Maria Emsden
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Die lebenslustige Klara - mit einem Faible für Selfies und Schuhe - wäre ein ganz normaler Teenager, wenn sie nicht gleichzeitig auch Prinzessin wäre. König Karl, ihr Vater, will sie schnell möglichst reich verheiraten - nicht zuletzt, um die gähnend leere Staatskasse zu füllen.
Aber an allen Bewerbern hat seine Tochter Klara etwas auszusetzen. Der eine ist zu dick und gefräßig, der andere zu dürr und gefühlskalt, und sogar der attraktive und charmante König Michael wird von ihr zum „Drosselbart“ degradiert.
König Karl bebt vor Wut. Er hat die Nase voll und verdonnert Klara zu einem Job als Haushaltshilfe beim nächstbesten Besucher des Königreiches. Dieser entpuppt sich als der Software-Entwickler Kay Dee, ein etwas seltsamer Computer-Nerd. Ihm muss Klara folgen in das benachbarte Königreich.
Sie muss Abschied nehmen von ihrer geliebten Freundin Merle und von der gutmütigen Schlossköchin Berta. Diese ist ihr seit dem frühen Tod der Königin als eine Art Mutterersatz sehr ans Herz gewachsen.
Was sie wohl erwartet in der harten „Lebensschule“, fernab von all ihren Lieben? Ganz auf sich allein gestellt, der Verzweiflung nahe, muss sie sich arrangieren mit dem verhassten „Großreinemachen“ nicht nur in der Wohnung des geheimnisvollen Kay Dee sondern auch in ihrem Inneren.
Doch ... “immer wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her“! Und auf magische Art und Weise erscheint ein Silberstreifen am Horizont in Gestalt einer Pizzabotin mit einer ganz speziellen Lieferung ...
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Darsteller |
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Prinzessin Klara
Merle
Klaras beste Freundin
Kanzlerin für Staatsfinanzen
Berta
Küchenchefin
Rosa
Hofdame
Bella
Hofdame
König Karl
Vater von Klara
Wache des Königs
Bewerber um die Prinzessin:
König Wamms
König Stakkato
König Michael / Drosselbart
Kay Dee
Software-Entwickler
Bibo
ein Gnom
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Sina Mahlo
Nicole Burkard
Maria Emsden
Eva Maselli
Ellen Berger-Thesen
Barbara Hubrich
Bob Emsden
Kurt Hagedorn
Michael Meisenzahl
Volker Eckstein
Johannes Scheiner
Johannes Scheiner
Sonja Weißenberger
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Mitwirkende hinter und vor der Bühne |
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Maske / Frisuren
Bühnenbild / Aufbauten
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Technik / Licht / Ton
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Souffleuse
Fundus
Kostüme
Requisiten / Inspizienz
Regieassistenz
Regie
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Angelika Nickel
Peter Gsell
Bob Emsden
Ralf Mahlo
Matthias Herrmann
Werner Gasser
Eva Hagedorn
Thomas Trummer
Claudia Bauer
Gudrun Buberl
Bob Emsden
Maria Emsden
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Ausgabe Karlstadt
vom Montag, den 28. November 2016
von Günter Roth |
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Klara hat an jedem was auszusetzen
Theater in der Gerbergasse gibt das märchenhafte „www.Koenig-Drosselbart.msp“
Bis zum 29. Dezember ist im Karlstadter Theater in der Gerbergasse das märchenhafte Stück „www.Koenig-Drosselbart.msp“ zu sehen. In der Premiere am Freitagabend erfuhr die Märchenadaption von Peter Futterschneider unter der Regie von Maria Emsden viel Zuspruch und lebhaften Applaus.
Ein altes Märchen voller Tradition und Tiefgang in die heutige Zeit zu übersetzen, ist immer ein Wagnis. Zu schnell wird es schrill, völlig überzeichnet und verliert so seine ursprüngliche Bedeutung an die oberflächliche Comedy. Nicht so in dem „Märchenhaften Stück für Groß und Klein“ der Theaterbühne Karlstadt. Regisseurin Emsden ist die fabelhafte Verbindung von alt und neu, der „Grimm'schen Ära“ und der Computer-Zeit gelungen.
Gegensätze machen Freude
Da stehen zum Beispiel die klassischen Kostüme des Königs und der Hofdamen ohne störende Brüche den Jeans und T-Shirts der Prinzessin gegenüber. Auch die gezierte höfische Sprache ist deutlich im Gegensatz zur schnoddrigen Jugendsprache von Klara und Merle. Das fällt auf, macht aber viel Freude.
Die alte Geschichte vom „König Drosselbart“ ist hinlänglich bekannt, beliebt und wie man jetzt weiß, auch zeitlos. Prinzessin Klara führt ein nutzloses Leben zwischen Selfies, Schuhen und chillen. Doch auch hier wartet die Verantwortung. Das väterliche Königreich ist in finanzieller Schieflage, ein potenter Investor, ein Ehemann für Klara muss deshalb her.
Missglücktes Bräutigam-Casting
Die vergrätzt natürlich beim „Casting Prinzessin sucht den Superprinzen“ sowohl den verfressenen König Wamms als auch den hektischen Stakkato und schließlich noch den eigentlich sympathischen König Michael, den sie als „Drosselbart“ bezeichnet.
Wie im Märchen wird sie zur Strafe kurzerhand mit dem erstbesten Kerl verheiratet - dem Software-Entwickler Kay-Dee. In der chaotischen Bude des Nerds beginnt der Wandel. Die schnippische Wohlstandsgöre beginnt Verantwortung zu übernehmen, Dinge selbst zu regeln und vor allem ihr Handeln zu überdenken. Bis zum schönen, glücklichen Ende wie bei „Drosselbart“ eben.
Die moderne Märchenfassung lebt auch von einer Vielzahl kleiner, charmanter Gags, Wortspielen und Vergleichen. Spaß bereiten freche Sprüche wie „chill' deine Base“ oder „Vollpfosten-Kollisionsgefahr“, versteckte aktuelle politische Anspielungen wie „Wir schaffen das .... nicht!“. Herausragend aber sind die einzelnen Figuren gezeichnet und vom Ensemble überzeugend umgesetzt.
Da ist natürlich die affige, postpubertierende Klara, herrlich in allen Facetten dargestellt von Sina Mahlo. Sie sorgt dafür, dass das Stück problemlos sowohl in der Märchenwelt als auch im Computerzeitalter beheimatet ist. Auch Nicole Burkard, die als ihre Freundin Merle eine beeindruckende Premiere auf der Bühne liefert, passt bestens dazu. Johannes Schneider ist der ruhende Pol. In der Doppelrolle als König Drosselbart und Computer-Freak führt er die zunächst ziellose Prinzessin mit sympathischer Umsicht.
Figuren gnadenlos überzeichnet
Die anderen Figuren sind natürlich zum Entzücken des Publikums gnadenlos überzeichnet. Der verfressene Nimmersatt König Wamms, affektiert Französisch parlierend dargestellt vom mit Kissen ausstaffierten Michael Meisenzahl, und auch Volker Eckstein als der ewig hektische, hyperaktive König Stakkato gibt eine köstliche Figur ab. Ellen Berger-Thesen und Barbara Hubrich sind vortrefflich gekünstelte Hofdamen und auch Eva Maselli weiß sich wie bestens bekannt als Küchenchefin Berta in Szene zu setzen. Bob und Maria Emsden sind König Karl und Kanzlerin in bestem Märchenstil. Kleine Rollen - große Wirkung gilt für Kurt Hagedorn als umwerfend komischer Diener und Fanfarenbläser aber ganz besonders für den reizenden, frechen Gnom Bibo, dargestellt von Sonja Weißenberger.
„www.Koenig-Drosselbart.msp“ ist in der Tat ein Stück für große und kleine Märchenfreunde. Spritzig, frech, ein bisschen durchgeknallt, aber immer liebenswürdig und charmant.
Weitere Vorstellungen sind am Samstag, 3.12. und Sonntag 4.14., Sonntag, 11.12., Samstag, 17.12., Sonntag 18.12. sowie am Montag 26.12. und Donnerstag 29.12. jeweils um 16 Uhr.
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