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„In geheimer Mission“
Komödie von Michael Parker
Leitung: Werner Hofmann
Der amerikanische Botschafter Harry Douglas wohnt mit seiner Frau Elaine
und Tochter Debbie auf einem Landsitz in der Nähe Londons. Den Haushalt
führt der Butler Perkins im Auftrag des Außenministeriums. Alle
Familienmitglieder hoffen auf seine absolute Diskretion.
Sie geben vor, das Wochenende nicht zu Hause verbringen zu wollen. Jedoch
versucht jedes Familienmitglied die Gelegenheit zu nutzen, um mit Freund
oder Geliebte/n allein das Wochenende auf dem Landsitz zu verleben. Harry
Douglas trifft eine Verabredung mit der Nachbarin Marion Murdoch, Debbie hat
ihren Freund Joe eingeladen und Elaine Douglas............???
Als jedoch eine Bombendrohung in der Londoner Botschaft eingeht, wird diese
kurzerhand auf den Landsitz verlegt.
Der für die Sicherheit zuständige Captain South mit der umwerfend
schusseligen Sekretärin Faye Baker, versucht nun alles, um das Leben des
Botschafters zu schützen und seinen "Plan M" durchzuführen.
Da kann man nur auf ein Happy End hoffen - einfach englisch, einfach genial!
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Darsteller |
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Perkins, Butler
Harold Douglas
Elaine Douglas, seine Frau
Debbie Douglas, deren Tochter
Joe, ihr Freund
Marion Murdoch
Captain South
Faye Baker
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Thomas Trummer
Toni Wittmann
Helga Scheiner
Karin Diel
Marc Sigmund
Barbara Hubrich
Volker Eckstein
Christine Grundig
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Mitwirkende hinter und vor der Bühne |
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Maske / Frisuren
Bühnenbild / Aufbauten
Technik, Licht, Ton
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Souffleusen
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Kostüme
Requisiten / Inspizienz
Regie
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Angelika Nickel
Peter Gsell
Werner Gasser
Ralf Mahlo
Gudrun Buberl
Ulli Seufert
Thomas Trummer
Christa Messner
Werner Hofmann
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Ausgabe Karlstadt
vom Samstag, den 23. April 2011
von Günter Roth |
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Die Hormone spielen verrückt
„In geheimer Mission“: turbulentes Boulevardstück im Theater in der Gerbergasse
Wenn im Frühling allerorten die Hormone einschießen, bleibt auch das Theater in der Gerbergasse in Karlstadt nicht von diesem Phänomen verschont. Die diesjährige Frühjahrskomödie „In geheimer Mission“ von Michael Parker ist jedenfalls in beträchtlichem Maße triebgesteuert und hoch(s)explosiv. Bei der Premiere im ausverkauften Theater zeigte die Truppe um den Regisseur Werner Hofmann „höchsten Einsatz“ in allen Bereichen und erntete immer wieder begeisterten Szenenapplaus.
„In geheimer Mission“ ist ein typisches Boulevardstück, bei dem die Handlung durchaus in den Hintergrund treten darf, stattdessen aber ein unglaublich verrücktes und bizarres Verwirrspiel mit allen Beteiligten einsetzt und dabei die skurrilsten Situationen schafft: Im Landsitz von Harold Douglas, dem neuen US-Botschafter in London, stehen die Familienmitglieder unter höchstem hormonellen Stress und planen daher - unabhängig von einander - ein amouröses Wochenende im ansonsten verlassenen Haus. Nur Butler Perkins ahnt, was sich da zusammenbraut, denn bei ihm laufen die Fäden zusammen.
Chaos nimmt seinen Lauf
Als plötzlich Sicherheitschef Captain South nach einer Bombendrohung den Landsitz zur Festung ausbaut und noch die schusselige Sekretärin Faye Baker mitbringt, nimmt das Chaos allerdings seinen Lauf. South riegelt das Anwesen ab und sperrt damit alle Liebhaber und -innen kurzerhand mit ein. Keine Frage, dass Butler Perkins im wahrsten Sinne des Wortes bald alle Hände voll zu tun hat.
Dreh- und Angelpunkt ist der Salon mit seinen insgesamt sechs Türen oder Zugängen, die ständig in Gebrauch sind und gelegentlich auch schmerzhafte Eindrücke hinterlassen. Hier hat Bühnenmeister Peter Gsell ein kleines Kunstwerk geschaffen. In diesem Salon wirbeln nun die acht Darsteller mal zu zweit oder gar allesamt durcheinander. Toni Wittmann und Barbara Hubrich zeigen sich als gereiftes, heimliches Paar auf Abwegen und mit einem enormen Triebstau. Wenn er als Botschafter im Tarzankostüm über die Bühne hüpft oder den Schlafwandler mimt, sie als Vamp in Netzstrümpfen vielverheißende Blicke - und sogar mit ihren Dessous - wirft, bleibt beim Zuschauer kaum ein Auge trocken.
Im Zentrum steht immer wieder Thomas Trummer. Er genießt sichtlich jede Szene seiner Rolle als Butler: Distinguiert, blasiert, gespreizt - bis er am Ende doch die Contenance verliert.
Grund dafür ist nicht zuletzt die Chaotin Faye Baker. „Aha, wir sind auf Hirn gestoßen“ - so umschreibt Captain South ihren geistigen Zustand. Christine Grundig verkörpert die aufreizende, tumbe und blonde Sexbombe im unsäglichen Negligé aufs Köstlichste.
Ein hartes Stück Arbeit hat Marc Sigmund in seiner Doppelrolle als Joe, Lover der Haustochter, beziehungsweise deren scheinbarer Freundin Josephine, zu leisten. „Ich komme mir vor wie der einzige Baum auf einer Hundewiese“, klagt er verzweifelt, mal auf der Flucht vor dem notgeilen Hausherrn, dem übereifrigen Captain oder gefordert von der Freundin Debbie. Diese wird von Karin Diel recht pfiffig und vielseitig - kühl, sachlich, verführerisch oder auch hysterisch - dargestellt.
Volker Eckstein geht sich als hyperaktiver Captain South voll in das Stück ein. Die Rolle des „Barras-Hengstes“ scheint ihm auf den Leib geschrieben zu sein.
Einen kurzen, aber deftigen Auftritt hat Helga Scheiner als die betrogene Gattin des Botschafters. Gerade die scheinbar prüde Hausherrin aber schafft dann die letzte überraschung des Stücks.
„In geheimer Mission“ bringt - mit synthetischen Hormonen bestens geschmiert - dem Freund des deftigen Boulevard-Theaters gewiss viel Freude. Seinen großen Reiz gewinnt das Stück immer dann, wenn eine der vielen Türen aufgeht... |
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