Hier sind Sie richtig!
„Hier sind Sie richtig!“
Eine Verwechslungs-Komödie
von Marc Camoletti
Regie: Werner Hofmann

Vier Frauen unter einem Dach:
Der ehemalige Bühnenstar Georgette hat die Malerin Jaqueline und die Musikerin Janine als Untermieterinnen aufgenommen. Alle drei haben ein Problem und versuchen, dies mit einer Annonce zu lösen:
Georgette sucht einen Mieter, Jacqueline ein Modell, Janine einen Klavierschüler und Berthe die Dienstmagd hätten auch gern noch einen Mann zum Heiraten. Die Interessenten lassen auch nicht lange auf sich warten.
Doch weil Georgette, Jacqueline und Janine nichts von den Annoncen der anderen wissen, kommt es zu einer Kette von Verwechslungen, wobei die Damen in Verzweiflung und die Bewerber teilweise in äußert peinliche Situationen geraten.
Bis zum Finale reiht sich eine Szene voller Situationskomik an die nächste. Für das Publikum ist es ein Vergnügen, von Anfang an mehr zu wissen, als die Akteure selbst.
Der Autor Marc Camoletti (1923-2003) hatte seinen großen Durchbruch mit Lustspielen wie „Die Perle Anna“, sowie mit „Boeing, Boeing“, und nicht zuletzt mit unserem gezeigten Stück „Hier sind Sie richtig“, das wir vor 40 Jahren als erstes Theaterstück in Karlstadt gespielt haben.


Die Schauspieler
Jacqueline
Berthe
Georgette
Janine
Spartacus
Bernard
Jean
Bertrand
Hanni Graf
Gerlinde Hessler
Barbara Hubrich
Margeritha Rügamer
Johannes Scheiner
Lorenzo Bayerlein
Peter Daumberger
Fredi Arand

Und hinter der Bühne
Maske / Frisuren Angelika Nickel, Lisa Scheiner,
Maresa Havla
Bühnenbild / Aufbauten Peter Gsell
Technik / Licht / Ton Ralf Mahlo, Werner Gasser,
Matthias Herrmann
Souffleuse Kristin Opp, Gudrun Buberl
Requisite / Inspizienz Gudrun Buberl
Kostüme Claudia Rauch
Regieassistenz Kristin Opp
Regie Werner Hofmann
MAIN-POST
  Ausgabe Karlstadt
  vom Montag, den 03. April 2023

von Günter Roth
Schöne Füße und sentimentale Filme gesucht

Im Jahr 1983 hat die Theaterbühne Karlstadt das Stück "Hier sind Sie richtig!" von Marc Camoletti im Karlstadter Schwanensaal gespielt. Nun, 40 Jahre später, gab es ein umjubeltes Comeback im Theater in der Gerbergasse. Das Besondere daran: Mit Gerlinde Heßler, Peter Daumberger und Hanni Graf waren damals schon als Schauspieler mit dabei. Während Werner Hofmann einst aber noch den jugendlichen Liebhaber gab, brachte er diesmal seine Erfahrungen erfolgreich als Regisseur ein.

Selten, dass in der Gerbergasse das Publikum bei einer Premiere so begeistert mitging und schon zur Pause mit Beifallstürmen und Bravo-Rufen reagierte. Zum Schluss gab es langanhaltenden stehenden Applaus. Mit prickelnden Wortspielen, aberwitzigen Verwechslungssituationen und einem hochmotivierten Ensemble erlebten die Besucher im fast vollbesetzten Theater einen köstlichen, federleichten Vorgeschmack auf den nun hoffentlich bald kommenden Frühling.

Das Chaos ist irgendwie vorprogrammiert

Wenn vier Frauen in einer Wohngemeinschaft per Annonce unabhängig voneinander einen Nachmieter, einen Heiratskandidaten, einen "Spartacus" als Modell, einen Klavierschüler und nicht zuletzt einen Heiratskandidaten suchen, ist das Chaos natürlich absolut vorprogrammiert. Schuld daran ist, dass einmal die Damen ihre Absichten für sich behalten und zum andern der allgemeine "Aküfi" - der Abkürzungsfimmel. In jeder Anzeige kommt dieser nämlich mit den Buchstaben "V.s.F." zum Ausdruck. Nur, dass der einmal "Vorbedingung schöne Füße" bedeutet, zum andern "solide Finanzen", dann "Vorbereitung sicherster Fingerfertigkeit" und zuletzt "Vorliebe sentimentale Filme".

Natürlich ist die Handlung an sich durchaus vorhersehbar, wenn sich vier Herren prompt auf die vier Anzeigen melden. Die geistreichen Dialoge und die urkomischen Situationen greifen völlig logisch wie Zahnräder ineinander – nur nicht in die richtigen. Die eher introvertierte Klavierlehrerin Janine (Margaritha Rügamer) gerät an aufgedrehten Macho "Spartacus" (Johannes Scheiner), der anschließend auch die versnobte ehemalige Diva Georgette (Barbara Hubrich) zur Verzweiflung bringt. Auf der anderen Seite glaubt die exaltierte Malerin Jaqueline (Hanni Graf) in dem schüchternen Wohnungssuchenden Bernard (Lorenzo Bayerlein) ihr gesuchtes Aktmodell zu erkennen und Bertrand (Fredi Arand) macht irrtümlich der Ex-Schauspielerin den Hof. Mittendrin ist da noch das Zimmermädchen Berthe (Gerlinde Heßler), das ständig gegen das Chaos ankämpft, allen hinterherräumen muss und zum Schluss doch ihren Bewerber bekommt.

Begeisterter Applaus für das Bühnenbild

Das Ensemble reißt von Anfang an sein Publikum mit großer Spielfreude mit. Da sind die drei "Grande Dames" Heßler, Hubrich und Graf, mal herrlich süßlich und übertrieben, dann wieder burschikos und rustikal oder scheinbar völlig überfordert. Auch der "Grandseigneur" Daumberger kann voll überzeugen – als vornehmer und dann zunehmend verwirrter Herr. Ein echter Hingucker ist natürlich Johannes Scheiner als selbstverliebter Bodybuilder und Aktmodell "Spartakus" mit Tattoos und in aufreizender Lederrüstung. Arand und Bayerlein wissen ihre Jugend und ihr Können als Heiratskandidat oder Wohnungssuchender bestens ins Licht zu setzen. Rügamer weiß ihrer Rolle als leicht verhuschte Musiklehrerin bestens Ausdruck zu verleihen."

Das Theater in der Karlstadter Gerbergasse wäre allerdings nicht ohne die außerordentlichen Bühnenbilder von Peter Gsell denkbar. Völlig zurecht bekam er dafür gleich zu Beginn, als sich der allererste Vorhang öffnete, begeisterten Applaus vom Publikum. Während der Premiere am Samstag war auch ein Team des Bayerischen Fernsehens im Theater. Eine Zusammenfassung wurde am Sonntagabend gezeigt."

Weitere Vorstellungen für das Stück "Hier sind Sie richtig!" sind Ostersonntag 9. April, und Montag 10. April, jeweils um 18 Uhr sowie am Freitag, 14. April, und Samstag, 15. April, jeweils um 19.30 Uhr. Weitere Infos unter
www.theater-gerbergasse.de