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„Doppelzimmer“ |
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Eine romantische Krankenhaus-Satire von Stella Muller
Regie: Werner Hofmann
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Merke: Es gibt keine auch noch so harmlose
Krankheit, die nicht bei Hinzuziehung eines
Arztes lebensgefährlich werden könnte!
Prof. Meinunger, Chef einer der zwölf Schneyder-Privatkliniken, spekuliert darauf, Nachfolger des kürzlich verstorbenen Vorstandsvorsitzenden des gesamten Krankenhaus-Imperiums zu werden. Er erwartet die Ankunft des Junior-Chefs, von dem nur bekannt ist, dass er sich dieser Tage als Partient in seine eigenen Kliniken einschleicht, um sich inkognito ein Bild von den möglichen Nachfolgern seines Vaters zu machen.
Zusammen mit der neuen Chefärztin Dr. Huhn, einem Herrn Ernst, Ersatzmann für den Haustechniker, und einem dubiosen Herrn Otto, der wegen simpler Kopfschmerzen unbedingt den Klinikchef sprechen möchte, unterstützt von Schwester Isabella und dem Zivi Ben, gerät der Professor in einen atemlosen Strudel von Verwechslungen und Verwirrungen, in dem am Ende keiner mehr der ist, für den man ihn am Anfang hielt.
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Darsteller |
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Herr Prof. Dr. Meinunger
Frau Dr. Huhn
Herr Ernst
Herr Otto
Schwester Isabella
Ben
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Thomas Trummer
Belinda Küch
Volker Eckstein
Matthias Frädrich
Stefanie Maselli
Lorenzo Bayerlein
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Mitwirkende hinter und vor der Bühne |
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Maske / Frisuren
Bühnenbild / Aufbauten
Technik / Licht / Ton
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Souffleuse
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Fundus
Kostüme
Requisiten / Inspizienz
Regie
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Angelika Nickel
Peter Gsell
Ralf Mahlo
Matthias Herrmann
Werner Gasser
Uli Seufert
Thomas Trummer
Claudia Bauer
Gudrun Buberl
Werner Hofmann
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Ausgabe Karlstadt
vom Montag, den 10. April 2017
von Günter Roth |
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Theaterspaß: Der Schnüffler kriegt eine Wanze in den Pelz
„Der Klinikspion“ feierte in der Theaterbühne Karlstadt Premiere
Eine wunderbar leichte, lockere und flockige Frühlingskomödie hat die Theaterbühne Karlstadt heuer im Programm. "Der Klinikspion" von Stella Muller unter der Regie von Werner Hofmann bekam in der gut besuchten Premiere im Theater in der Gerbergasse ausgiebigen Beifall. Den ersten Applaus gab es einmal mehr für das Bühnenbild von Peter Gsell und das pfiffige Intro mit bizarren Lichteffekten und Filmszenen aus Südamerika.
Der Klinikleiter Professor Meinunger will Chef des Gesamtklinikums werden und hat erfahren, dass der Erbe des verstorbenen Vorstands inkognito als normaler Patient mögliche Nachfolger unter die Lupe nehmen will. Er möchte sehen, wie es "im Unterdeck aussieht".
Um nun den heimlichen unbekannten Gast auszuspionieren, setzt ihm der Professor "eine Wanze in den Pelz". Der neue Hausmeister Herr Ernst soll das richten und dem Spitzel auf den Zahn fühlen. Natürlich gibt es zahlreiche Verwicklungen und Pannen.
Da fällt einer nach reichlich Alkohol vom Hometrainer, ein Priester deklamiert mit der Krankenschwester "Romeo und Julia" und stürzt dabei aus dem Fenster und auch das Liebesleben des Professors wird reichlich durcheinandergeschüttelt. Dass es am Ende dann doch in jeder Hinsicht gut ausgeht, liegt in der Natur der Komödie.
So ist "Der Klinikspion" ein leichtes, ein sehr leichtes Lustspiel, und das Ende ist vorhersehbar. Aber das Stück macht Lust und viel Freude, wenn es nach einem etwas zähen Start vergnügliche Fahrt aufnimmt. Da gibt es heitere Sprüche wie "Überhaupt nicht krank sein ist auch nicht gesund!" oder "Wanze zu sein ist auch kein Traumjob".
Versteckte Anspielungen
Kleine nette Mini-Slapsticks - wenn man etwa beim Frühstück die Tassen überkreuz absetzt und aufnimmt - amüsieren. Sogar vor romantischem Kitsch schreckt man ganz bewusst nicht zurück.
Ein mitfühlendes "Oooohhh" geht durch die Zuschauerreihen, wenn der Patient Otto rezitiert: "Besser lieben und verlieren als nie geliebt zu haben!" Regisseur Hofmann lässt es sich nicht nehmen, in das Klinik-Stück ein paar versteckte Anspielungen auf die gegenwärtigen Wallungen um das Main-Spessart-Klinikum einzuflechten. Da ist zum Beispiel von einem Landrat die Rede, der sich gegen ärztlichen Rat selbst entlässt und ein Dr. Bett sorgt angeblich auch ständig für Probleme.
Dank der flotten und beschwingten Inszenierung von Werner Hofmann und vor allem durch das lockere, unbeschwerte Spiel des sechsköpfigen Ensembles macht das Stück Spaß. Da ist in der Hauptrolle Thomas Trummer, Klinikchef und "Kapitän eines Narrenschiffs auf dem Weg zur Hölle", der nach einem schweren Weg vom überheblichen Macho zum liebenden Mann und zum Arzt aus Berufung findet. Ob affektiertes Gehabe, planloser Aktionismus oder tiefe Nachdenklichkeit, Trummer weiß die Szenen geschickt und überzeugend umzusetzen. Ebenbürtig seine Partnerin Belinda Küch, die letztendlich doch mehr ist als die kühle, distanzierte Globuli- und Homöopathie-Ärztin. Sie zeigt Temperament, Nachdruck und Glaubwürdigkeit.
Ergötzlich ist Volker Eckstein als Hausmeister "Wanze" und scheinbarer Priester - bedächtig, würdevoll in der Intonation wie Prof. Schnauz aus der "Feuerzangenbowle". Seinen Gegenpart gibt Matthias Frädrich als Patient Otto sowie vermeintlicher Klinikerbe, der temperamentvoll und doch scheinbar linkisch im Krankenhaus zunächst körperlich krank, doch seelisch gesund wird.
Große Gefühle
Stefanie Maselli spielt die dunkelhaarige "Blondine": die Krankenschwester Isabella. Als verhinderte Schauspielerin und Kreuzworträtsel-Koryphäe kann sie leider kein Blut sehen. Große Gefühle wie Leid, Freude und Verliebtsein bringt sie so übertrieben an, dass es schon wieder überzeugend wirkt. Zuletzt gibt Lorenzo Bayerlein amüsant den "Buffo" als Zivi Ben, der mit wenig innerem Antrieb eigentlich nur an seinen unverzichtbaren Ohrhörern interessiert ist.
Weitere Aufführungen:
Donnerstag, 13. April; Ostermontag, 17. April; Freitag, 21. April; Samstag, 22. April, und Freitag, 28. April. Ferner am 4., 5., 12., 13., 20., 21., 24., 27. und 28.
Beginn ist jeweils um 19.30 Uhr, Sonntags und Feiertags allerdings schon um 18 Uhr.
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