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„Die Seele der Weihnacht“ |
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Ein zauberhaftes Familienstück nach dem weltberühmten Klassiker
von Charles Dickens
Regie: Maria Emsden
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Es ist die wohl bekannteste Weihnachtsgeschichte der Welt. Verfasst wurde sie von Charles Dickens im Jahre 1843, im Original unter dem Titel „A Christmas Carol“. Die Handlung spielt im winterlichen London des 19. Jahrhunderts.
Der geizige, kaltherzige Ebenezer Scrooge lebt nur für die Vermehrung seines Reichtums. Es ist kurz vor Weihnachten. Geschäftiges Treiben überall in den Straßen und Häusern, Vorfreude auf das bevorstehende Fest - selbst in der armseligsten Hütte. Nicht jedoch bei Scrooge. Weihnachten ist für ihn nichts als HUMBUG. Doch bald wird sein Leben komplett auf den Kopf gestellt.
In einer einzigen Nacht erhält er gespenstischen Besuch, zuerst von seinem verstorbenen Geschäftspartner Jacob Marley, der ihm drei weitere Geister ankündigt. Diese Geister der vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen Weihnacht führen Scrooge durch bedeutende Stationen seines Lebens, führen ihm drastisch vor Augen, wie er zu dem geworden ist, was er heute ist und... morgen sein wird oder sein kann. Hat er noch eine Chance, sein Lebensruder herumzureißen?
Man kann das Leben nur rückwärts verstehen, aber leben muss man es vorwärts. Die Gegenwart ist die Frucht der Vergangenheit und der Samen der Zukunft.
Die Botschaft, dass Güte und Mitgefühl zu den höchsten Gütern der Menschheit zählen, ist wohl das größte Vermächtnis dieses bezaubernden Weihnachtsmärchens nach Charles Dickens.
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Die Schauspieler |
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Ebenezer Scrooge |
Klaus Brehm |
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Bob Cratchit, Angestellter von Scrooge |
Yannick Schmitt Walk |
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Mrs. Cratchit, Bobs Ehefrau |
Stefanie Maselli |
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Fred, Neffe von Scrooge, 2. Börsenmann |
Frederick Arand |
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Fiona, Freds Ehefrau, 2. Spendensammlerin |
Kristin Opp |
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Emily, Jugendliebe von Scrooge Tochter Martha Cratchit, Sally, Dienstmädchen |
Sina Mahlo |
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Erzählerin |
Eva Maselli / Dorothea Pelzl |
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Mrs. Dibley, Haushälterin von Scrooge 1. Spendensammlerin |
Waltraud Flederer |
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Geist von Jacob Marley, ehemaliger Geschäftspartner von Scrooge, Old Joe, ein Hehler |
Robert Emsden |
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Geist der vergangenen Weihnacht |
Maria Emsden |
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Geist der diesjährigen Weihnacht, Mr. Fezziwig, ein Stoffhändler, 1. Börsenmann, Geflügelhändler |
Kai Tschanter |
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Geist der zukünftigen Weihnacht, Scrooge in der Lehre, Scrooge als junger Erwachsener |
Julius Schmidt |
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Scrooge als Junge im Internat, Sohn Peter Cratchitund andere Rollen |
Paul Weißenberger |
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Sohn Tim Cratchit |
Finn Schmitt Walk |
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Tochter Felicia Cratchit |
Felicia Schmitt Walk |
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Tochter Melina Cratchit, Fann, kleine Schwester von Scrooge |
Melina Maselli |
Und hinter der Bühne |
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Maske / Frisuren
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Maresa Havla, Lisa Scheiner, Angelika Nickel
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Bühnenbild / Aufbauten
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Bob Emsden, Peter Gsell
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Technik / Licht / Ton
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Ralf Mahlo, Lorenzo Bayerlein, Matthias Herrmann, Lion Ammersbach
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Requisite / Inspizienz
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Gudrun Buberl
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Kostüme
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Claudia Rauch
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Regie
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Maria Emsden
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Fotos: Robert Emsden Alexander Schüßbauer |
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Ausgabe Karlstadt
vom Montag, den 27. November 2023
von Günter Roth |
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Die zeitlose Relevanz von "A Christmas Carol": Ein Theatererlebnis im Theater Gerbergasse in Karlstadt |
Vor 180 Jahren hat Charles Dickens die Weihnachtsgeschichte "A Christmas Carol" geschrieben.
Ein uralter Schinken mit wenig Bezug zur Gegenwart des 21. Jahrhunderts?
Mitnichten: 20 Frauen, Männer und Kinder haben unter der Regie von Maria Emsden im Karlstadter Theater in der Gerbergasse eindrucksvoll gezeigt,
dass das Stück "Die Seele der Weihnacht" heute genauso virulent ist wie damals - vielleicht sogar noch viel intensiver.
"Weihnachten ist Humbug - Arme und Bedürftige sollen sich selbst helfen - Wofür gibt es Gefängnisse und Kinderheime?"
Das eiskalte Herz des reichen Ebenezer Scrooge lässt sich nicht vom Gedanken an das bevorstehende Weihnachtsfest erwärmen.
Er zählt stattdessen seine Geldstücke. Die Vorfreude seines Neffen und seines Angestellten auf das Fest kann er nicht verstehen.
Doch in der Nacht vor Weihnachten bekommt Scrooge die Chance zur Umkehr durch den Besuch dreier Geister. Nach dem Satz des dänischen Philosophen Sören Kiergegaard,
"Die Gegenwart ist die Frucht der Vergangenheit und gleichzeitig der Samen der Zukunft", wird er von den drei Geistern in die Weihnacht seiner Kindheit und Jugend,
dann in die der Gegenwart und schließlich in die zukünftige Weihnacht geführt. Er erschrickt über die verschütteten Erinnerungen,
über die verpassten Chancen mit seiner Verlobten: "Diese Enkel könnten heute meine sein!"
Bittere Erkenntnis
"Von allen Geistern fürchte ich dich am meisten", sagt Scrooge zum Geist der künftigen Weihnacht, denn der zeigt ihm nicht nur den tief betrauerten Tod eines kleinen Jungen,
sondern auch seinen eigenen – von dem fast keiner Notiz nimmt. Bitter die Erkenntnis: "Die Menschlichkeit hätte mein Geschäft sein sollen. Ich bin so reich und doch so arm!"
Doch lässt sich die Zukunft ändern? - Ja, wenn sich der Mensch ändert. Und der reiche Geizhals räumt sein Leben auf; er nimmt sich vor: "Ich will feiern, singen, tanzen!"
Die Regisseurin Maria Emsden packt den uralten Stoff weitgehend unverändert an und zaubert mit ihrem hochmotivierten Team eine überaus gelungene Verbindung zwischen dem 19. und 21. Jahrhundert.
Das liegt vor allem an der bunten Mischung und dem authentischen Auftritt der Schauspielerinnen und Schauspieler, die neben ihren Rollen stets ein Stück ihres eigenen Wesens ohne übertriebenen Pathos,
aber mit nachhaltigem Eindruck mit auf die Bühne bringen. Vor allem die schauspielerischen Fähigkeiten der Kinder – die jüngste ist gerade einmal drei Jahre alt – werden von Emsden punktgenau eingesetzt.
Es wäre müßig, einzelne Akteurinnen und Akteure hervorzuheben – bis auf den Hauptdarsteller Klaus Brehm: Er verkörpert den Geizhals mit großer Hingabe und mimischen Können und
lässt die Wandlung seiner Figur glaubhaft werden.
Auch wenn es in dem gut einstündigen Stück nie explizit ausgedrückt wird, kann man die Botschaft dieser Weihnachtsgeschichte durchaus in die Jetztzeit transferieren, in der zwar meist nicht der Geiz, sondern der überbordende Konsumgedanke den Blick auf die besondere Botschaft dieses Festes verstellt. Ebenezer Scrooge hat zum Schluss erkannt: "Die Menschen sind froh, einfach weil sie sich haben."
Barbara Hubrich, die Chefin des Theaters in der Gerbergasse wies nach dem begeisterten Applaus des Premierepublikums auf weitere Aufführungen des Stücks hin, musste aber als Wermutstropfen mitteilen, dass diese schon weitgehend ausverkauft sind. Wer noch Restkarten haben will, sollte sich baldmöglichst um die Bestellung auf der Homepage des Theaters bemühen.
Die Darstellerinnen und Darsteller des Stücks: Klaus Brehm, Yannick Walk, Stefanie Maselli, Fredi Arand, Kristin Opp, Sina Mahlo, Eva Maselli, Dorothea Pelzl, Waldtraud Flederer, Bob und Maria Emsden, Kai Tschanter, Julius Schmidt, Paul Weißenberger, Finn Walk, Felicia Walk und Melina Maselli.
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